65 %-EE-Vorgabe: Zukunftssicher heizen mit Hybridsystemen

Hybridheizung Altbau Montage durch Fachpersonal
Praktische Wärmepumpen-Gas-Hybridlösung für Bestandsgebäude: desBeim Einbau des neuen Gasbrennwertkessels wird das Schnittstellenelements Kit 65 unkompliziert an die vorhandenen Anschlussstellen montiert. Anschließend sind Hydraulik und Regelung bereit für die sofortige oder spätere Anbindung der Wärmepumpe.

Zum 1.1.2024 ist das novellierte Gebäudeenergiegesetz in Kraft getreten. Somit gelten für den Einbau neuer Heizungen bestimmte Vorgaben: In Neubaugebieten müssen neu installierte Heizungen zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Für Neubauten außerhalb von Neubaugebieten und bestehende Gebäude gibt es Übergangsfristen. Doch was tun, falls der alte Öl- oder Gaskessel erneuert werden soll oder plötzlich ausfällt? Die von der Bundesregierung präferierte Wärmepumpenheizung eignet sich nicht für jedes ältere Eigenheim. Als vorteilhafte Alternative bietet sich dann ein Hybridsystem an. Was sich hinter dieser Heiztechniklösung verbirgt, welche Vorteile sie bietet und wie eine Modernisierung funktioniert, lesen Sie im Ratgeber.   

Welche Heizsysteme sind 2024 im Altbau noch erlaubt?

Bis 2045 soll Deutschland treibhausgasneutral werden – dieses Ziel hat die Bundesregierung im Klimaschutzgesetz verankert. Damit auch die Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor in den nächsten Jahren nachhaltig sinken, setzt die Politik vor allem auf drei Strategien:

  • 1. auf die stufenweise Verteuerung fossiler Brennstoffe, zum Beispiel über die jährliche steigende CO₂-Abgabe
  • 2. auf gesetzliche Vorschriften wie das Gebäudeenergiegesetz, um den Heizenergiebedarf zu senken und den Einsatz erneuerbarer Energien zur Wärmeerzeugung zu erhöhen – und dies vor vor allem in Bestandsgebäuden
  • 3. auf attraktive Förderprogramme, wie die „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG), speziell für erneuerbare Heizsysteme.

Laut neuem Gebäudeenergiegesetz (GEG 2024) muss seit dem 1.1.2024 beim Einbau einer neuen Heizung prinzipiell mindestens 65 Prozent des Heizwärmebedarfs mittels erneuerbarer Energien gedeckt werden. Auf diese Weise sollen die CO2-Emissionen im Gebäudesektor in den nächsten Jahren drastisch reduziert werden („Dekarbonisierung“). Für bestehende Gebäude gibt es allerdings Übergangsfristen – abhängig von der kommunalen Wärmeplanung. In Städten mit mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern werden klimafreundliche Energien beim Heizungstausch spätestens ab 30. Juni 2026 Pflicht, in kleineren Kommunen spätestens nach dem 30. Juni 2028.

Bis eine kommunale Wärmeplanung vorliegt, können auch rein fossile Wärmeerzeuger eingebaut werden. Doch Vorsicht: Diese neuen Öl- oder Gasheizungen müssen ab 2029 einen wachsenden Anteil an Erneuerbaren Energien (EE) wie Biomethan oder Wasserstoff nutzen (15 Prozent EE-Anteil ab 2029, 30 Prozent ab 2035 und 60 Prozent ab 2040). Die Bundesregierung weist darauf hin, dass der künftige Einsatz dieser Brennstoffe mit erheblichen Preisrisiken verbunden ist.

Bereits verbaute Heizungsanlagen dürfen weiterhin betrieben und bei Defekten auch repariert werden. Falls die Reparatur zu teuer oder nicht mehr möglich ist, falls eine Austauschpflicht nach GEG 2024 besteht oder falls der alte Öl- oder Gaskessel unnötig viel Brennstoff verbraucht, ist eine Modernisierung notwendig bzw. ratsam. Das GEG 2024 bietet den Eigentümern eine Vielzahl von Heizsystemoptionen an, mit denen sich (ohne besonderen Nachweis) die 65-Prozent-EE-Anforderung erfüllen lässt. In Bestandsgebäuden stehen im Rahmen einer Heizungsmodernisierung folgende Möglichkeiten zur Verfügung:

Als neue Heizung im Altbau kommen ab 2024 also noch diese Heizsysteme infrage:

  • Anschluss an ein Wärmenetz
  • Elektro-Wärmepumpe
  • Stromdirektheizung
  • solarthermische Anlage
  • Biomasseheizung
  • Wasserstoff-Heizung
  • Wärmepumpen-Hybridheizung
  • Solarthermie-Hybridheizung

Welche Heizung eignet sich für mein Haus?

Wenn es darum geht, die ideale Heizanlage für ein älteres Gebäude zu finden, sind die Gegebenheiten vor Ort entscheidend. Es existiert kein universelles Rezept, denn jede Immobilie ist einzigartig und daher muss das Heizsystem perfekt auf die jeweiligen Bedingungen inner- und außerhalb der Immobilie abgestimmt sein.

Hinzu kommen die individuellen Wünsche, das finanzielle Budget sowie die Nutzungsgewohnheiten der Eigentümer bzw. Bewohner.

Für Besitzer von Gasheizungen sind als Modernisierungsvarianten für einen veralteten oder defekten Kessel vor allem zwei Varianten besonders interessant: Ersatz durch eine Heizwärmepumpe oder durch eine Wärmepumpen-Hybridheizung. Theoretisch wäre auch eine Wasserstoff-Heizung denkbar: Doch ob, wann, in welchen Regionen Deutschlands und zu welchem Preis Wasserstoff für Heizzwecke verfügbar sein wird, ist derzeit noch völlig unklar.

Steigender Beliebtheit erfreut sich bei Modernisierern der Einsatz von Heizwärmepumpen. Doch in Bestandsimmobilien mit Baujahr 1995 und älter ist eine monoenergetische Beheizung mit einer Wärmepumpe oft problematisch, falls in der Vergangenheit nicht sukzessive in die Gebäudedämmung sowie in neue Fenster und Türen investiert wurde. Zu Spitzenlastzeiten – zum Beispiel, wenn in kurzer Zeit viel warmes Wasser benötigt wird oder bei Minusgraden im Winter – muss eine Wärmepumpe im Altbau auf Hochtouren laufen. Wird dann noch ungewöhnlich viel oder lange geduscht, besteht die Gefahr, dass beim letzten Familienmitglied nur noch kaltes Wasser kommt.

Der Einsatz einer Wärmepumpe alleine birgt nicht nur das Risiko, dass sie an ihre Leistungsgrenze stößt, sondern auch hohe Stromkosten verursacht, falls Heizwasser-Vorlauftemperaturen von über 55 Grad Celsius erforderlich sind, was die energetische Effizienz verschlechtert. Deshalb empfiehlt sich in un- oder teilsanierten Altbauten mit hohem Wärmeverbrauch (über etwa 125 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr) oder mit großem Warmwasserbedarf die Installation einer Hybridheizung als energiesparende, praktische und komfortable Renovierungslösung.

Wie funktioniert die effiziente Zusammenarbeit von Wärmepumpe und Gasheizung?

Ein GEG 2024-konforme Hybridheizung kann beispielsweise aus einem Öl- oder Gas-Brennwertgerät und aus einer Wärmepumpeneinheit bestehen. Sie vereint somit sowohl zwei Technologien, die jeweils unabhängig voneinander funktionstüchtig sind, als auch zwei Energieträger wobei einer fossil und der andere erneuerbar ist. Bei so einer Wärmepumpen-Gas-Hybrideinheit übernimmt die Wärmepumpe schwerpunktmäßig die Raumwärme-Bereitstellung und bei Bedarf die Warmwasserversorgung. Erst wenn sie die Wärmeanforderung nicht mehr decken kann springt das Gasheizgerät, als sogenannter Spitzenlast-Wärmeerzeuger, ein. Der Fachhandwerker muss darauf achten, dass er den Leistungsanteil der Wärmepumpe entsprechend GEG 2024 richtig auslegt: je nach gewählter Betriebsweise sind mindestens 30 Prozent bzw. 40 Prozent der Leistung des Spitzenlasterzeugers erforderlich.

So eine leistungsstarke Hybridkonstellation ermöglicht es, an besonders kalten Tagen und bei hohem Warmwasserbedarf bei Bedarf auch hohe Heizwasser-Vorlauftemperaturen von über 55 Grad Celsius energieeffizient bereitzustellen. Normalerweise lassen sich die vorhandenen Heizflächen deshalb weiternutzen. Allerdings ist es empfehlenswert, dass der Heizungsfachhandwerker prüft, ob und wie sich die Wärmeverteilung energetisch optimieren lässt: beispielsweise durch den Austausch einzelner Heizkörper durch leistungsstärkere Modelle und durch den Einbau moderner Thermostatventile oder eines Einzelraumregelsystems.

Damit das Zusammenspiel zwischen Wärmepumpe und Gasheizgerät zuverlässig, energiesparend und, mit Blick auf die CO2-Bilanz, ökologisch vorteilhaft gelingt, ist ein speziell auf diese Aufgabenstellung abgestimmter Systemregler notwendig. Dieser gehört bei einem Hersteller-Komplettangebot zum Lieferumfang. Sollen einzelne Heiztechnik-Komponenten miteinander kombiniert werden, ist vorab die Eignung des Reglers zu prüfen bzw. eine Freigabe beim Hersteller einzuholen. Dies ist in der Praxis meistens dann der Fall, wenn ein bereits eingebautes, noch junges und problemlos funktionierendes Gasbrennwertgerät als Hybridkomponente weitergenutzt werden soll.

Generell gilt auch bei einer Hybridheizung: Je besser der energetische Gebäudestandard, desto geringer wird der Anteil der fossilen Heizungskomponente. Positiv auf die Kosten- und Umweltbilanz wirkt sich zusätzlich der Einsatz einer Photovoltaikanlage aus, weil sie phasenweise selbst produzierten Solarstrom kostengünstig zum Betrieb der Wärmepumpe beisteuern kann.

Hybridheizung Altbau Grafik Funktionsweise
Eine Hybridheizung Altbau kombiniert mindestens zwei Heiztechnologien mit (möglichst) unterschiedlichen Energieträgern, die ihre Wärme bei Bedarf in einen Pufferspeicher einspeisen – zur zentralen Beheizung und Warmwasser-Versorgung des Gebäudes.

Welche Vorteile bietet eine moderne Gasbrennwertheizung?

Der Einbau von neuen Niedertemperatur-Kesseln („Heizwerttechnik“) bei Öl und Gas ist im Eigenheimbereich verboten, wobei installierte Produkte noch weiterbetrieben werden dürfen. Seit Herbst 2015 ist nur noch der Einsatz von Brennwertsystemen erlaubt, die prinzipiell energieeffizienter und umweltfreundlicher arbeiten. Denn im Vergleich zur alten Heizwerttechnik besitzen sie einen speziellen, meist integrierten Kondensations-Wärmetauscher. Dieser ist in der Lage, die Wärmeenergie des Wasserdampfs zu nutzen, der früher mit dem Abgas ungenutzt ins Freie abgeführt wurde. Damit der Wasserdampf allerdings kondensieren und dabei Energie abgeben kann, muss das heiße Abgas abgekühlt werden: bei Erdgas auf unter 57 Grad Celsius und bei Heizöl auf unter 47 Grad Celsius.

Entscheidend für den Brennwert-Effizienzerfolg in der Praxis, wie hoch der Anteil des Kondensationsbetriebs im Jahresverlauf ausfällt. Damit auch bei tiefen Außentemperaturen eine Kondensation stattfindet kann, muss der Handwerker die Heizsystemtemperaturen so niedrig wie möglich festgelegen. In Verbindung mit Heizkörpern günstig sind Vorlauftemperaturen von etwa 55 bis 65 Grad Celsius – je niedriger, desto besser, weil energieeffizienter. Wie bereits erwähnt sollte der Fachmann die vorhandenen Heizflächen überprüfen und bei Bedarf an niedrigere Heizsystemtemperaturen anpassen. Dazu ist eventuell ein Austausch von einzelnen Heizflächen und Thermostatventilen erforderlich.

Gasbrennwertgeräte arbeiten prinzipiell energiesparender und umweltfreundlicher als die alten Heizwertmodelle. Dennoch verursachen sie Treibhausgas-Emissionen. Deshalb wird der Preis des fossilen Energieträgers seit Jahresbeginn 2021 mit einer jährlich steigenden CO2-Abgabe beaufschlagt.

Wie lassen sich fossile und erneuerbare Wärmequellen gemeinsam nutzen?

Mit Blick auf das GEG 2024 müssen Eigentümer*innen von Bestandsimmobilien beachten, dass die in der Vergangenheit beliebteste Hybridvariante, die Kombination von Gas-/Öl-Brennwert und Solarthermie, die 65 Prozent erneuerbare Energien-Nutzungspflicht nicht mehr erfüllen können. Die bestehenden Solarwärmesysteme zur Warmwasserbereitung und optionaler Heizungsunterstützung sind, außer in speziellen Solarhäusern, zu klein dimensioniert. Und im Falle einer Erweiterung oder Neuanschaffung wäre die notwendige Solarkollektorfläche und Pufferspeichergröße viel zu teuer und völlig unwirtschaftlich.

Übrigens: Auch bei einer Kombination von drei oder noch mehr Wärme- und Energieerzeugern sprechen die Fachleute von einem Hybridsystem, wobei dann der Begriff „multivalentes Heizsystem“ treffender wäre. Beispielsweise falls noch ein wassergeführter Holz- oder Pellet-Zimmerofen oder eine vorhandene Solarthermieanlage in ein Wärmepumpen-Gas-Hybridsystem integriert wird.

Um mehrere Energiequellen zur zentralen Raumheizung und Warmwasserbereitung in einem Bestandsgebäude mit Heizkörper effizient und komfortabel nutzen zu können, muss der Heizungsfachhandwerker prüfen, ob ein Heizwasser-Pufferspeicher mit genügend vielen Anschlussmöglichkeiten und ausreichend großem Inhalt zur Wärmebevorratung notwendig oder sinnvoll wäre – abhängig u.a. von der Anzahl und Art der zur Verfügung stehenden Wärmequellen.

Verfügbar sind verschiedene Speicherausführungen: Sogenannte Schichtenspeicher optimieren aufgrund ihrer Konstruktion den Be- und Entladevorgang, insbesondere von niedrig temperierten Wärmequellen wie Solarthermieanlagen und Wärmepumpen. Die fossil und regenerativ erzeugte Wärme wird dabei an das Speicherwasser mittels separater, integrierter Wärmetauscher übertragen. Ob ein Pufferspeicher auch in Verbindung mit einer Wärmepumpen-Gas-Hybridsystem erforderlich oder sinnvoll ist, muss der Fachhandwerker im Einzelfall bewerten und mit dem Kunden besprechen. Denn selbst der bestgedämmte Speicher verursacht Wärmeverluste und erhöht die Komplexität, und damit die Fehleranfälligkeit, des Systems. Eine wichtige Rolle bei der Entscheidung spielt auch die Art der zentralen Warmwasserbereitung. Diese lässt sich z. B. mit Blick auf die Hygiene als Durchflusssystem mit Pufferspeicher und Frischwasserstation anstatt mit einem separaten Warmwasserspeicher konzipieren.

Hybridheizung Altbau Wärmepumpe BLW Eco.1 mit Gas-Brennwertwandkessel WGB.1 und Kit 65 sowie Speicher BS120C
Hybridheizung Altbau: Kombination der Wärmepumpe-Außeneinheit BLW Eco.1 mit Gas-Brennwertwandkessel WGB.1 und Kit 65 sowie Speicher BS120C von Brötje.

Für wen lohnt sich eine Hybridheizung?

Wichtig ist, dass das präferierte Hybridheizsystem generell zum aktuellen oder künftig gewünschten energetischen Gebäudestandard sowie zu den Nutzungs- und Komfortwünschen der Bewohner*innen passt. Vor allem im Altbau ist eine sorgfältige Planung durch qualifizierte Handwerker*innen ratsam. Denn es gibt zahlreiche Rahmenbedingungen zu berücksichtigen, um das Heizsystem richtig und wirtschaftlich auszulegen. Auch die aktuellen Förderkonditionen müssen dabei einbezogen werden.

Vorteilhaft ist, dass sich bei einem plötzlichen Totalausfall des alten Wärmeerzeugers der Brennwertkessel vergleichsweise rasch installieren und in Betrieb nehmen lässt. Die Wärmepumpe und zusätzlich erforderliche Komponenten kann der Heizungshandwerker dann in Ruhe später montieren, falls sein Auftragsbuch voll ist, oder um eventuelle Lieferzeiten zu überbrücken.

Empfehlenswert ist der Einsatz von herstellerseitig vorkonfektionierten Hybridsystemen. Die Standardisierung vereinfacht Planung und Installation und garantiert, dass Komponenten, Bedienkonzept, Design, Platzbedarf und die gemeinsame Regelung optimiert und aufeinander abgestimmt sind. Zudem gibt es im Garantiefall nur eine Ansprechperson. Damit die neue Hybridheizung so sparsam wie möglich arbeitet, sollten Eigentümer bei der Modell-Auswahl darauf achten, dass dessen Wirkungsgrad möglichst hoch ist und es leistungsmäßig vom Fachmann auf die Gebäudeheizlast abgestimmt wird. Von Vorteil sind zudem Geräte mit einem intelligenten, App-gestützten Regelsystem, welches eine komfortable Bedienung und die energetische Überwachung und Optimierung des Brennstoffverbrauchs ermöglichen.

Auf diese Weise lässt sich eine Hybridheizung Altbau zeitnah energetisch optimieren oder reparieren, falls defekte Bauteile unnötig hohe Brennstoff- und Stromverbräuche verursachen. Nach der Modernisierung ist eine fachgerechte Einregulierung der Heizwasser-Volumenströme an den einzelnen Heizkörpern („hydraulischer Abgleich“) zwingend notwendig, um das gesamte Effizienzpotenzial zu erschließen und den Wärmekomfort sicherzustellen.

Was sind die Vor- und Nachteile einer Hybridheizung?

Eine Hybridheizung Altbau kombiniert (mindestens) zwei technologische Einheiten, die jeweils unabhängig voneinander funktionstüchtig sind. Mindestens eine davon muss auf erneuerbaren Energien basieren, um die geplante Nutzungspflicht des Gebäudeenergiegesetzes 2024 zu erfüllen.

Vorteile

  • Sie vereint die Vorteile fossiler und erneuerbarer Energiequellen: hohe Zuverlässigkeit und hoher Wärmekomfort und umweltfreundlicher als reine Öl-/Gas-Brennwertheizungen.
  • Die Kosten für eine energetische Gebäudesanierung in un- oder teilsanierten Bestandsgebäuden können geringer ausfallen oder eventuell entfallen – z. B. im Vergleich zum Einbau einer reinen Wärmepumpenheizung.
  • Höhere Versorgungssicherheit: Fällt ein Anlagenteil aus, kann das andere Übergangsweise auch alleine arbeiten.
  • Wer in ein erneuerbares Hybridheizsystem investiert, bekommt im Modernisierungsfall Förderzuschüsse von mindestens 30 bis maximal 70 Prozent.
  • Die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes 2024 lassen sich planungs- und installationstechnisch problemlos erfüllen.
  • Die Grundheizlast lässt sich ganzjährig mit einer hocheffizienten Wärmepumpe decken. Der fossile Wärmeerzeuger arbeitet die Spitzen ab und sorgt für eine komfortable, wirtschaftliche und hygienische Warmwasserbereitung.
  • Geringerer Verschleiß und höhere Energieeffizienz durch eine optimierte Betriebsweise.

Nachteile

  • Im Vergleich zum Einzel-Wärmeerzeuger sind ein zusätzlicher Platzbedarf für den Hybridpartner und für die Systemtechnik und ein größerer Installationsaufwand erforderlich.
  • Beim Einsatz einer neuen Gas- oder Öl-Brennwertheizung bleiben die Anforderungen an die Technik (z.B. Schornsteinanschluss, Brennstofflager) sowie der Kostenaufwand für Wartung, Versicherung, Schornsteinfeger etc. weiterhin erhalten.
  • Die Investitionskosten für Technik und Installation fallen beim Neueinbau einer kompletten Hybridheizung höher aus als z.B. bei der Installation einer monovalenten Heizwärmepumpe.
  • Tendenziell sind beim Einsatz komplexerer Systeme mehr Fehlerquellen möglich. Empfehlung: Möglichst herstellerseitig vorkonfektioniertes Hybridsystem einsetzen.

Wie lässt sich eine Wärmepumpe (nachträglich) ins Gasheizsystem einbinden?

Wer eine Heizwärmepumpe aus den verschiedensten Gründen in sein bestehendes Eigenheim nicht sofort einbauen will oder kann, für den gibt es eine sehr interessante Hybridheizungsoption: Der Norddeutsche Heizungshersteller BRÖTJE hat eine innovative, einfache und kostengünstige Lösung entwickelt, die Hausbesitzer*innen mehr Spielraum gibt, eine Wärmepumpe in ihr Gas-Heizungssystem zu ergänzen. Dreh- und Angelpunkt ist hierbei das zum Patent angemeldete Kit 65, ein Ergänzungselement für die neueste Edition des WGB Gas-Brennwertwandkessels von BRÖTJE. Das Kit 65 fungiert als Schnittstelle zwischen Gaskessel und Wärmepumpe und wird einfach hinter den Kessel an die vorhandenen Anschlussstellen geschraubt. Es wird also keine zusätzliche Wandfläche benötigt. Bei nur 17,5 cm Bautiefe bleibt die Kesseloptik zudem vollständig erhalten.

Hybridheizung Altbau Montiertes Kit 65
Hybridheizung Altbau: Das Ergänzungselement „Kit 65“ ist in dieser Darstellung rosa hervorgehoben.

Damit ist der neue und bereits effizientere Gasbrennwertkessel in nur 30 Minuten hybridfähig. Auf diese Weise lässt sich die gesetzliche Vorgabe von 65 Prozent erneuerbarer Energie im Heizungssystem erfüllen, selbst wenn die Wärmepumpe erst zu einem späteren Zeitpunkt installiert wird. Denn für die Nachrüstung räumt das Gebäudeenergiegesetz 2024 den Eigentümern eine Übergangsfrist von maximal fünf Jahren ein. Dadurch lassen sich z. B. kurzeitige Wärmepumpen-Lieferengpässe und Kapazitätsengpässe beim Handwerksbetrieb überbrücken.

Zudem bleibt den Hauseigentümern Zeit, vor dem Wärmepumpen-Einbau ggfs. weitere notwendige Sanierungsmaßnahmen an der Gebäudehülle umzusetzen, die sich positiv auf die Effizienz der Hybridheizung auswirken. Weil die Regelung und Hydraulik im Kit 65 und im Gaskessel verbaut sind, benötigt die spätere Integration der Wärmepumpe nur noch wenige Handgriffe. Die komfortable Bedienung der miteinander vernetzten Komponenten erfolgt über das Display am Gaskessel. Eine Umschaltfunktion ermöglicht es, die Betriebsweise des Hybridsystems hinsichtlich Kosten, CO2-Emissionen oder Effizienz zu optimieren.

Die Wärmeerzeuger laufen dabei redundant, sodass eine hohe Versorgungssicherheit gewährleistet ist. Muss die Wärmepumpe im Winter abtauen, übernimmt der Gaskessel die Funktion eines Pufferspeichers. Der Platz für einen zusätzlichen Pufferspeicher lässt sich für diesen Anwendungsfall einsparen.

Hybridheizung Altbau Kit 65 Schaubild
Hybridheizung Altbau: Alle Elemente einer Hybridheizung inklusive Kit 65.

Fazit Hybridheizung Altbau

Hybridheizungen bieten eine zukunftsorientierte Lösung für (ältere) Bestandsgebäude. Denn die Kombination aus Gas-Brennwerttechnik und Wärmepumpe stellt sicher, dass auch in älteren Gebäuden eine zuverlässige und nachhaltige Wärmeversorgung gewährleistet ist. Das gilt insbesondere vor dem Hintergrund des Gebäudeenergiegesetzes 2024, das Eigentümer beim Neueinbau einer Heizung dazu verpflichtet, mindestens 65 Prozent des Heizwärmebedarfs durch erneuerbare Energien zu decken.

Trotz Ausnahmeregelungen und Übergangsfristen stehen Hausbesitzer*innen vor der Herausforderung, ihr neues Heizsystem entsprechend auszuwählen. Das Kit 65 von BRÖTJE ist ein innovatives Beispiel für die Anpassungsfähigkeit von Hybridheizungen. Denn es macht den Gaskessel in kürzester Zeit hybridfähig und trägt so dazu bei, den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden und den Anteil erneuerbarer Energien im Heizsystem zu erhöhen.

Alle Bilder: August Brötje GmbH

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